Ich sagte ja letzte Woche bereits, wie sehr ich Spiele liebe. Das hat sich in der Zwischenzeit auch nicht geĂ€ndert. đ
Die Woche beschĂ€ftigen wir uns daher mit einem weiteren Spiel: Zug um Zug Europa. (Leider habe ich diesmal vergessen ein Foto von der Verpackung gemacht, ihr mĂŒsst also mit einem Foto aus dem Spielaufbau vorlieb nehmen.)
Zur Story:
Ihr seid ein Bahnunternehmen. GlĂŒcklicherweise gibt es Mainz auf der Karte nicht, ihr werdet also deutlich weniger Probleme haben als die Deutsche Bahn.
Ziel des Spiels:
Das Ziel ist es, lÀngere Strecken zu bauen als eure Gegner, eure Zielstrecken miteinander zu verbinden und dabei, wenn irgend möglich, euren Mitspielern das Leben schwer zu machen.
Spielaufbau:
Der Spielaufbau ist ausgesprochen simpel:
Ihr klappt das Spielfeld aus, verteilt fĂŒnf Streckenkarten (eine davon eine lange Strecke) an jeden Mitspieler, gebt ihnen ihre ZĂŒge und Bahnhöfe und legt fĂŒnf Wagonkarten offen neben ihren Stapel.
Jeder Spieler entscheidet dann, welche seiner Streckenkarten er behalten will, diese Bahnhöfe muss er am Ende miteinander verbinden und gibt die restlichen wieder zurĂŒck – mindestens eine muss man behalten.
Habe ich euch zu viel versprochen? Ganz simpel.
Spielablauf:
Jeder Spieler ist reihum an der Reihe. Dabei hat er die Wahl zwischen vier möglichen Zugarten und muss sich fĂŒr jeweils eine entscheiden:
- Eine Strecke bauen
- Einen Bahnhof bauen
- Drei Zielkarten ziehen (zwei darf man wieder zurĂŒckgeben, falls sie nicht gefallen)
- Wagonkarten ziehen
Wagonkarten kann man entweder offen oder verdeckt ziehen, wobei man beides in einer Runde auch kombinieren kann. Wenn man offen einen Joker zieht, dann darf man nur eine Karte ziehen – wenn man ihn verdeckt aus dem Stapel kriegt, dann auch zwei. Hier ist also taktisches FingerspitzengefĂŒhl gefragt. Verdeckt bekommt man vielleicht nicht was man will, dafĂŒr hat man die Chance auf mehr Joker und die Mitspieler wissen nicht, was man sammelt.
Beim Bauen der Strecken muss man so viele Karten einer Farbe haben, wie die Strecke lang ist. Gleichzeitig mĂŒssen diese Karten auch die Farbe des Streckenabschnitts haben – bei grauen Streckenabschnitten kann es jede beliebige Farbe sein, aber die gespielten Karten mĂŒssen weiterhin alle dieselbe Farbe zeigen (Ausnahme: Joker).
ZusĂ€tzlich zu normalen Strecken gibt es noch FĂ€hren und Tunnel. Zum Bau von FĂ€hren benötigt man auf jeden Fall Joker, der Bau von Tunneln bringt einen Zufallsfaktor ins Spiel, da hier durchaus mehr Karten benötigt werden können als man ursprĂŒnglich gedacht hat.
Sobald ein Spieler nur noch zwei oder weniger Wagons ĂŒbrig hat, beginnt die letzte Runde und jeder, auch er selbst, ist noch einmal dran.
Danach werden die Punkte ausgezĂ€hlt. FĂŒr jede gebaute Strecke gibt es direkt Punkte noch wĂ€hrend des laufenden Spiels, fĂŒr jede erfolgreich verbundene Streckenkarte gibt es am Ende des Spiels Punkte – nicht verbundene Streckenkarten geben Punktabzug.
Spielbericht:
Das ist eine Woche her, verzeiht mir also, dass der womöglich etwas kurz ausfÀllt.
Das Spielfeld war schnell aufgebaut und ich habe entschieden, alle meiner Zielkarten zu behalten. Sie schienen nicht so kompliziert – und die Erfahrung aus dem Ursprungsspiel sagte mir, dass ich sie schaffen kann.
Nach und nach fĂŒllte sich der Tisch mit Strecken, wobei mir zwei Tunnel das Leben schwer machten, weil ich immer deutlich mehr Karten benötigt habe als ich hatte, was die Runden fĂŒr mich jeweils ergebnislos verloren gab.
Dennoch konnte ich am Ende alle bis auf eine erfĂŒllen. Zum Sieg gereicht hat es trotzdem nicht – im Gegenteil, ich wurde sogar Letzter.
Interessanter gestaltete sich da die Schlacht, die sich zwischen dem Sieger und Zweitplatzierten abspielte. Bis zum AuszĂ€hlen am Schluss dachten wir alle, wir wĂŒssten, wer gewonnen hat. Er hatte einen groĂen Vorsprung und hat zwei Mal neue Streckenkarten gezogen.
Doch beim Auswerten der Strecken stellten wir fest, dass er eine Strecke nicht verbunden hatte – ihm fehlten zwei ZĂŒge, die er in seinem letzten Zug einfach irgendwoanders hingebaut hatte, statt zu seinem letzten Ziel.
Das kostete ihn 8 Punkte. Verloren hat er um 7 Punkte. đ
Fazit:
Die ErgĂ€nzung von FĂ€hren und Bahnhöfen zum ursprĂŒnglichen Zug um Zug machen sich gut und fĂŒgen neue taktische Möglichkeiten und eine gute Abwechslung hinzu. Die Tunnel dagegen verlagern das eigentlich sehr taktische Spiel stark zu einem GlĂŒcksspiel, was ihm nicht gut tut.
Trotz groĂen SpaĂes ziehe ich hier also einen Punkt ab.
Wertung: 4/5 ICEs
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