Ich habe nun die finalen Verkaufszahlen sämtlicher Händler für den August. Normalerweise ist das für euch weniger interessant, nur für mich, weil das heißt, dass ich die Tantiemen für den Vormonat bekomme, diesmal ist das aber anders.
Zum ersten Mal kann ich eine Verschiebung meiner Verkäufe beobachten. Hat Amazon bisher locker den Großteil meiner verkauften Bücher ausgemacht, sieht das für den August schon ganz anders aus. Thalia hat sich zu meiner Haupteinnahmequelle gewandelt und auch die anderen Händler ziehen an. Wenn auch (noch?) nicht ganz so stark.
Ich finde diese Entwicklung ausgesprochen erfreulich, da es bedeutet, dass einer Monopolbildung entgegengesteuert wird. Bislang hat Amazon den E-Book-Markt im Grunde allein dominiert, das scheint sich nun zu ändern.
Unabhängig von der Einstellung die man zu Amazon haben mag, ein Monopol ist niemals gut und wirkt sich langfristig negativ auf alle Beteiligten aus – außer dem Monopolhalter.
Bei der Gelegenheit habe ich auch gleich mal Rücksprache mit Bookrix erhalten und dabei erfahren, dass diese Veränderung nicht nur bei mir stattfindet. Insgesamt konnte man mir eine Stärkung aller anderen Händler bestätigen.
Überraschenderweise schlug sich im August übrigens mein Sammelband der Schattengalaxis bei Thalia besonders gut. Meine vorläufigen Septemberverkaufszahlen deuten auch auf eine Fortsetzung dieses Trends hin. Der Markt entzerrt sich.
Jetzt bleibt zu hoffen, dass er sich nicht einfach nur einen neuen Monopolhalter sucht. Damit wäre niemandem geholfen. Weder Lesern, noch Autoren.
Erfreuliche Nachrichten für Dich. Gratulation!
Interessante Nachrichten für alle Self-Publisher.
Hast Du über die Vertriebskanäle einen einheitlichen Nettopreis oder einen einheitlichen Bruttopreis.
Amazon verrechnet über Luxemburg 3% USt. Bei Thalia Österreich fallen 20% USt an. Deutschland hat einen eigenen Prozentsatz.
Ja, den Unterschied in der Umsatzsteuer merke ich. Amazon, Google und Apple bringen die größte Marge ein, während Thalia tatsächlich nur in der dritten Kategorie dabei ist.
Interessant wird, wie sich das ab dem 1.1. verschieben wird, wenn die Umsatzsteuer nach dem Land berechnet wird, in das das Buch verkauft wurde. Das wird ein heilloses Chaos…
Die 3%-Regel fällt schon nächstes Jahr. Ich habe geglaubt, dass es hier nur Überlegungen gibt. Wusste nicht, dass das schon definitiv ist.
Leider schon am 1.1., ja. Und dann kommt noch hinzu, dass die großen Verlage genug Lobby betrieben haben, um die Mehrwertsteuer für E-Book sinnlos auf 19% zu halten, während sie bei gedruckten Büchern ja schon immer bei 7% liegt und sie genug parteigespendet haben, um das nun auch bei Hörbüchern zu bekommen.
E-Books dagegen nicht.
Warum?
Weil sie damit den Selfpublishern schaden können, die von einer 7%-Regelung am meisten profitiert hätten.
Da die meist nicht das Budget haben, um Hörbücher finanzieren zu können, haben sie aber genug parteigespendet, um dort die Mehrwertsteuer auf 7% senken zu lassen.
Ich befinde mich gerade im Veröffentlichungsprozess. Das heißt ich muss 2014 auspreisen nach der alten Regelung. Im Jänner habe ich dann mit meinen Preisen ein Chaos. Naja, muss mich halt in der ersten Jännerwoche um diese Problematik kümmern.
Ja, das wird zu einem Preischaos führen.
Selfpublisher werden zum Teil wohl auch ihre Preise erhöhen müssen, da noch nicht feststeht, wie KDP (im Bezug auf die 70% Tantiemenregelung) damit umgehen wird. Es kann sein, dass 2,99€ pro Buch dann nicht mehr möglich sind, wenn man weiter die 70% Tantiemen haben will.
Das war ja auch das Ziel der Verlagslobby und ihrer Parteispenden: Die Selfpublisher ins Chaos stürzen und sie zu höheren Preisen zwingen.
Deutschland 19% Umsatzsteuer
Österreich 20% Umsatzsteuer
für Ebooks
Wie soll man das im KDP eintragen? Dort gibt man ja die Nettopreise ein. Wird da am 1.1. mit 19%, 3% oder 20% gerechnet?
Das wird unmöglich.
In Anbetracht der Buchpreisbindung in Östereich und Deutschland, wird das auch hochgradig interessant. Denn man kann nicht dafür sorgen, dass beide Länder den gleichen Preis haben bzw., dass sie mit allen Ausgaben zum gleichen Preis beliefert werden.
Wenn ein Buch über Bookrix und KDP parallel geht, dann wird Bookrix den Händlern den Bruttopreis von (als Beispiel) 2,99€ vorgeben. Der gilt dann für Deutschland und Östereich. Nun will Amazon bei KDP aber den Nettopreis haben.
Sobald die Steuer dazukommt, wird der Preis in Deutschland und Östereich damit nicht mehr identisch sein. Ein Bruch der Buchpreisbindung ist also vorprogrammiert.
Ich habe vor kurzem ein E-Book auf Amazon und Google Play veröffentlicht. Da ist mir aufgefallen, dass Google 20% Umsatzsteuer in Österreich verrechnet. Somit war der Bruttopreis auf Amazon und Google Play nicht mehr ident. Bei Google Play kann man als Selfpublisher nämlich wählen zwischen Eingabe des Bruttopreises und Eingabe des Nettopreises. Gut, ich habe reagiert und den Bruttopreis eingegeben so dass es zwischen Amazon und Google Play keinen Unterschied mehr gibt. Haarig die Sache.
Ich schaue mir das im Jänner 2015 an. Vermutlich werde ich im Jänner nur auf Amazon veröffentlichen und im Februar – wenn ich die Umsatzsteuersache in den Griff kriege – mit einem E-Book-Verlag die restlichen Shops beliefern.