Ursprünglich war das hier nur ein “kurzer” Eintrag auf Facebook und Google+, aber dann dachte ich mir, dass man die Sache näher ausführen könnte, da sie ein kleines Lehrstück für Autoren, aber auch für Rezensenten ist.
Kürzlich bekam Feuertod eine Dreisterne-Wertung. Das ist nicht die Welt, vor allem wenn man bedenkt, dass das Buch im große und ganzen bisher immer fünf Sterne bekommen (einziger Ausreißer war eine einzelne Viersterne-Wertung), dennoch kann auch eine vergleichsweise niedrige Wertung Vorteile bringen.
Man kann (und sollte) es nicht allen Recht machen
Wenn die Rezension ordentlich verfasst ist, dann erfährt man als Autor, was vielleicht nicht so gut ankam und warum. Das muss nicht unbedingt heißen, dass man das dann auch ändert, aber man kann sich zumindest kurz Gedanken darüber machen.
Aber warum sollte man etwas nicht ändern, wenn es zu wenigen Sternen führt?
Die Antwort darauf ist simpel: Man kann es nicht jedem Recht machen – und sollte es auch nicht. Versuche, es jedem Recht zu machen, führen im Regelfall zu weichgespültem Mist, der am Ende niemandem gefällt – vor allem nicht dem Autor.
Hinzu kommt, dass nur weil eine Sache einem Leser nicht gefällt, das nicht heißt, dass sie anderen nicht gefällt. Im Falle von Feuertod bedeutet das, dass das Buch bisher deutlich besser bewertet wurde, diese einzelne Wertung also offenbar eine Mindermeinung darstellt. Hinzu kommt die Tatsache, dass Menschen dazu neigen, sich schneller zu beschweren als positive Dinge hervorzuheben – dazu später mehr.
Wir haben also Kritikpunkte, die manche Leser stören und andere nicht. Das ist normal. Manche von diesen Kritikpunkten hat man vielleicht sogar ebenfalls als Autor, hatte aber keinen Ausweg aus ihnen gefunden, als man das Buch geschrieben hat. Für die Zukunft achtet man dann aber womöglich mehr darauf und versucht, Lösungen zu finden.
Fehler passieren. Hinweise darauf sind aber praktisch.
Weiterhin kann eine gut verfasste negative Rezension auch Hinweise auf echte Fehler enthalten. So enthielt diese Rezension den Hinweis, dass ich die Lupardus im Buch an einer Stelle versehentlich Hagner genannt hatte. Den Fehler habe ich finden und korrigieren können. Wann die Korrekturen bei den Händlern auftauchen… kann ich nicht sagen, das liegt außerhalb meiner Einflusssphäre.
Als Autor sollte man also auch negative Rezensionen akzeptieren und womöglich Lehren aus ihnen ziehen können. Das gilt übrigens nicht für offenkundige Spinnerrezensionen von Leuten, die sich darüber beschweren, dass das Buch Geld kostet (eine echte Frechheit… Da will man als Autor auch noch was zu Essen kaufen können. Schämen sollten wir uns.) oder die nicht in der Lage sind, einen großen roten Hinweis auf dem Cover zu sehen (groß und in rot. Das kann man schonmal übersehen…).
Auch Rezensenten sollten Dinge beachten
Wie auch immer… Ich sagte eingangs bereits, dass auch Rezensenten ein paar Regeln einhalten sollten.
Dazu zählt vorneweg, eben nicht nur negative Rezensionen abzugeben. So sehr ich mich über die besagte Dreisterne-Rezension auch freue, weil sie mich auf den Hagner-Lupardus Fehler aufmerksam gemacht hat, so ärgerlich ist dabei, dass sie folgenden Satz enthält:
“[…]da der erste Band wirklich gut ist[…]”
Eigentlich eine gute Sache. Sollte man denken. Aber der Rezensent hat sich nicht die Mühe gemacht, diese positive Meinung auch beim ersten Band Kund zu tun. Was daran liegen dürfte, dass, wie eingangs erwähnt, Menschen eher dazu neigen, sich zu beschweren.
Das ist uns Autoren gegenüber aber nicht fair. Wenn man eine positive Meinung zu einem Buch hat, dann sollte man die genauso Kund tun, wie eine negative, die man eventuell über den Nachfolger hat. Man muss ja auch keine Romane verfassen, um das zu tun. Ein paar wenige Zeilen sind oft schon ausreichend.
Und wir Autoren freuen uns über die positive Rückmeldung.
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