Das finale Cover ist mittlerweile fertig (und schon eine Weile erschienen, sorry, das Ding hier ist irgendwie komplett untergegangen). Und damit ist es Zeit, auch die restlichen Arbeitsschritte zu zeigen. (Teil 1)
Nachdem ich im ersten Artikel bis zur Schwarz/Weiß Version der Actionszene gekommen bin, werde ich hier also nun mit der ersten Farbversion starten.
Ich habe das Bild gesehen und war direkt begeistert. Die Gestaltung beider Protagonisten auf dem Cover ist perfekt gelungen. Der Kampf sieht intensiv aus, die Farbgebung ist nahezu perfekt. Lediglich an der Haarfarbe der menschlichen Frau wollte ich noch eine kleine Änderung: Mehr Rot.
Ebenfalls an dieser Stelle gut zu sehen: Der Copyrightvermerk den von nun an sämtliche Versionen tragen werden, bis ich sie vollständig bezahlt habe. Der Grund ist simpel: Sollte jemand versuchen, den Zeichner um seine zweite Hälfte des ausgemachten Lohns zu bescheißen, ist das Werk faktisch nicht offiziell verwendbar.
Am nächsten Morgen folgte dann die nächste Version – und wie ihr sehen könnt, gibt es keinen Copyrightvermerk mehr. Ich habe Justen direkt nach Erhalt der Version vom Vortag bezahlt, da ich fest davon ausgegangen bin, dass er das mit der Haarfarbe zu meiner Zufriedenheit hinbekommen wird. Damit lag ich richtig.
Damit begann nun also die Arbeit, die ich regelmäßig selber mache: Das Schriftlayout. Wobei “selber” hier auch nicht ganz stimmt. Ich hole mir bereits seit einiger Zeit Hilfe bei Peer Bieber. Diesmal habe ich mir auch noch etwas weitere Hilfe gesucht, um die Schriftfarbe hinzubekommen.
Hier jetzt ein paar Versionen mit Beschriftung.
Die ersten Versionen waren alle in Rot gehalten. Wichtig ist hier aber erstmal nur die Position des Textes, denn die muss als erste eingegrenzt werden.
Mein erste Gedankenspiel war der Titel des Zykluses. Gehört er mit aufs Cover oder eher nicht? Ich habe also mal ein paar Bücher aus dem Regal gegriffen, um zu sehen, wie andere Autoren/Verlage es handhaben. Das Ergebnis war nicht im Ansatz hilfreich. Manche machen es so, manche machen es so. Es gibt sogar Verlage, die es je nach Reihe unterschiedlich machen (und das, obwohl die verschiedenen Reihen im selben Universum spielen), Konsistenz ist hier eindeutig nicht vorhanden.
Also doch selbst zu einem Entschluss kommen. Am Ende fiel er für den Zyklustitel aus, damit meine Leser wissen, wo sie sich gerade befinden und nicht verwirrt werden. Meine Vermutung, warum er auch gerne mal weggelassen wird ist übrigens, dass man gerade verwirren will.
Warum das?
Simpel!
Wenn jemand gezielt eine Reihe lesen will, dann ist die Angabe des Zykluses egal, der Leser wird schon zurechtkommen. Anders sieht das bei Zufallskäufen aus. Wenn mir XY ein Buch schenkt, dann ist es durchaus schon vorgekommen, dass es sich dabei um den zweiten Teil einer Reihe gehandelt hat. Ich hatte also die Wahl, mit dem zweiten Band zu starten, die Reihe gar nicht zu lesen und das Geschenk versauern zu lassen oder mir notgedrungen den ersten Band zu kaufen. Ich vermute ja, dass irgendwelche Marktanalysen irgendwann mal zu dem Schluss gekommen sind, dass die meisten Leute dann den ersten Band kaufen, man am Ende also zwei Romane verkauft hat, selbst wenn der Leser nach dem ersten Band entscheidet, dass ihm die Reihe nicht gefällt und er den zweiten damit niemals gekauft hätte.
Das Spiel will ich nicht spielen, da ich es für Betrug am Leser halte. Dann lieber gleich eine klare Angabe zur Reihe auf das Cover.
Okay, genug geschwafelt, zurück zum Layout.
Hier habe ich “Frieden” etwas weiter nach rechts gezogen, um ein einheitlicheres Bild mit dem Schattengalaxis-Schriftzug zu bieten.
In Version 3 werden die beiden Worte nun zusammengenommen, damit sie nicht mehr so auseinandergerissen wirken und den Titel einheitlich lesbar machen.
Zu guter Letzt noch eine Version, in der der Titel in der Mitte steht.
Ich habe mich für Version 3 entschieden.
Zu den Gründen: 1 & 2 haben den Titel zu weit auseinandergerissen. Er ist nicht einheitlich lesbar, was auch bereits der Grund war, dass ich Version 3 überhaupt entworfen habe. Version 4 bietet zwar die gleichen Vorteile wie 3 und der Schriftzug ist zentraler, aber er blockiert auch den Blick auf die Actionszene.
Rot ist mittlerweile rausgeflogen, da es sich zu sehr mit den Haaren der menschlichen Frau beißt. Gelb ist bereits für Kurzgeschichten, Novellen und Einzelbände vergeben, weiß für Am Rande des Untergangs. Also blieben nicht mehr viele Farben. Orange hatte in einem ersten Test dasselbe Problem wie Rot, flog also direkt wieder raus. Lila sah, gelinde gesagt, scheiße aus. Also habe ich eine Version in Blau erstellt und die vorgeführt, zusammen mit einem ersten Grün.
Die Wahl fiel auf Grün, jetzt musste das nur noch näher eingegrenzt werden. Grün 4 flog direkt wieder raus, da es nicht im Ansatz lesbar war. Am besten lesbar sind 1 und 5, wobei 1 etwas zu “giftig” aussieht.
Jetzt brauchte es noch ein paar Feinkorrekturen beim Schriftbild, da Pawet’opas Kopf doch etwas unter dem Text verborgen war.
Am Ende wurde es das Cover, das ihr jetzt ja bereits kennt:
Mit dem E-Book erledigt muss zu guter Letzt noch das Taschenbuch folgen.
Wichtig ist hier, dass der Klappentext auf der Rückseite gut lesbar ist. Und es schadet auch nicht, wenn der Buchrücken gut aussieht, das ist schließlich das, was die Leute später sehen, wenn sie in ihr Regal schauen. Die Lesbarkeit ist aber auch hier wichtig, schließlich sollen die Freunde des Lesers das Buch ja im Regal sehen und wissen, was da steht. Am Ende greifen sie es vielleicht raus, schauen es sich an und finden Gefallen daran. Das bringt dann womöglich einen weiteren Leser, selbst wenn der sich das Buch nur von seinem Freund leiht, kauft er vielleicht das Nächste.
Wie ihr sehen könnt, ist der Weg zu einem Cover kein Leichter. Aber es ist einer, der sich auf jeden Fall lohnt. Ein Cover sollte niemals nur mal schnell hingeklatscht werden. Mit ihm steht und fällt der Verkauf, denn es ist das erste, was ein potentieller Leser sieht. Wenn das Cover abschreckt, liest auch niemand den Klappentext.
Das fertige Buch bekommt ihr überall im Buchhandel als Taschenbuch und (derzeit noch) als E-Book exklusiv bei Amazon (ab Dezember dann im restlichen Buchhandel).
Dieser Beitrag ist Teil meines Autorenratgebers Wie Veröffentliche Ich Richtig?: Selfpublishing-Tipps für Einsteiger und Fortgeschrittene. Wenn er euch gefallen hat und die Informationen für euch hilfreich waren, bedankt euch doch bei mir, indem ihr das E-Book kauft.
Hallo Daniel,
bestimmt liegt es nur an der späten Tageszeit und weil ich die anderen Bände nicht kannte: Aber ich habe wirklich lange gebraucht, die Buchstaben des Titels zu entziffern – eine Schriftsorte, die ich sehr schwierig finde. Vielleicht ist das beabsichtigt? Man muss einfach sehr lange hinschauen…
Nein, das liegt nicht an dir.
Habe das jetzt schon ein paar Mal gehört und stehe da vor einem gewissen Dilemma.
Für die ursprünglichen Bände hat das gut gepasst, sie waren super lesbar. Für diesen hier hat sich allerdings eine etwas ungünstige Konstellation der Buchstaben ergeben, die offenbar nicht ganz so gut lesbar ist. Dennoch kann ich nicht einfach die Schriftart ändern, denn die Saga soll ja einheitlich sein.
Schwierige Sache.